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Durchfall
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Durchfall

Die Statistik sagt, dass jede Person mindestens zwei bis drei Mal im Leben Durchfall hat.  Ein Zeichen von Durchfall sind mehr als drei flüssige Stuhlgänge am Tag. Nebenerscheinungen beim Durchfall sind Übelkeit, Krämpfe, Aufblähung und der dringende und unkontrollierte Bedarf für Darmentleerung. Durchfall ist eigentlich keine Krankheit sondern das Symptom einer Krankheit. Durchfall kann durch verschiedene Bakterien, Viröse und Parasiten, bestimmte Medikamente, Intoleranz auf manche Lebensmittelinhalte wie Laktose oder Zucker, Probleme mit der Verdauung oder Allergien, schmutziges Wasser, Eiswürfel, Salate und nicht gewaschenes Obst, Magen,- Dünn – und Dickdarmkrankheiten sowie psychologische Probleme verursacht werden, bei einer bestimmten Anzahl der Fälle ist die Ursache vom Durchfall unbekannt. Das Risiko für Durchfall besteht meistens nach Reisen in fremde Länder, wegen anderem Klima, anderen Ernährungsangewohnheiten, oft auch schlechterer Hygiene im Ausland.

Durchfall ist in den meisten Fällen harmlos und vergeht von selbst nach einpaar Tagen. Durchfall bei Kindern und älteren oder kranken Personen wegen massivem Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten (Salz) kann große Schäden im Organismus verursachen. Jährlich sterben weltweit ca. zwei Millionen Kinder von den Folgen des Durchfalls, meistens in den Entwicklungsländern.

  • Akuter Durchfall: Entleerung eines weichen, breiigen Stuhls 2-3 Mal am Tag; dauert 7-10 Tage. Bei folgenden Fällen sollte man sich an den Arzt wenden: Blut im Stuhl, Fieber über 39°C, Krampfschmerzen im Bauch, veränderliche Stuhlgänge zwischen Durchfall und Verstopfung, das Einnehmen von Antibiotika, Störungen in der Leberfunktion, großer Verlust an Wasser und Gewichtverlust bei Kindern unter 2 Jahren.
  • Akuter Gastroenteritis: Magen-Darm-Entzündung, meistens wegen Infektion durch verdorbene Lebensmittel, bzw. Wirkung der durch Bakterien produzierten Toxine. Ist durch plötzliche Übelkeit und Erbrechen geprägt, gefolgt von Durchfall, oft in Kombination mit leichteren Bauchkrämpfen. Vergeht meistens von selbst nach einpaar Tagen
  • Subchronischer oder chronischer rezidivierender Durchfall: dauert länger als eine Woche mit periodischen Wiederholungen. Sie entstehen möglich durch die Einnahme von Abführmitteln und Magnesium, die Einnahme sollte abgesetzt und der Arzt besucht werden, um die richtige Ursache zu finden. 
  • Durch Reisen verursachter Durchfall.
  • Durch Stress verursachter Durchfall: empfohlen wird die Anwendung von pflanzlichen Sedativen und orale Rehydratation.

 

Bei chronischen Durchfällen kommen oft Symptome vor als Folge der Störung bei der Absorption von Vitaminen, Proteinen und anderen für den Organismus wichtigen Stoffen (Anämie, Gewichtverlust, Avitaminose usw.).

Chronische Durchfälle werden meistens durch irritierten Darm, chronische Darmentzündungen (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn), zu starke Funktion der Schilddrüse und Glutenallergie verursacht. Menschen, die zu viel Süßigkeiten essen und viel Kaffe und Alkohol trinken sind gute Kandidaten für chronischen Durchfall.

Therapie

orale Rehydratation –Ersatz für Flüssigkeit und Elektrolyte über den Mund (Präparate mit einer Kombination von Glykose, Kalium und Natrium); einpaar Mal täglich, abhängig von der Schwere des Durchfalls; reduziert nachträgliche Schwäche des Organismus. 

Aktivkohle – absorbiert Metaboliten und Toxine der Mikroorganismen sowie Gase im Verdauungssystem. Vor der Anwendung sollte man sich vom Arzt oder Apotheker beraten lassen. 

Mittel für die Regulation der Darmflora – Probiotika. Das sind lebende Mikroorganismen, „gute Bakterien“, die in der intestinalen Mikroflora leben. Wenn sie in ausreichender Menge eingenommen werden, wirken sie wohltuend auf den Organismus, verbessern die Eigenschaften der autochthonen Mikroflora des Verdauungssystems. Gute Wirkung haben sie auch bei Verstopfung, Allergien, Harnsysteminfektionen, Laktoseintoleranz, Verbesserung der Immunfunktionen…

Entspannung der Darmbeweglichkeit - Loperamid (Hinweis: stoppt den Durchfall durch Paralyse der Darmbeweglichkeit und wird ausdrücklich auf Rezept ausgegeben. Falls der Zustand nach 24 Stunden nicht verbessert wird, sollte man sich an den Arzt wenden. Loperamid darf nicht bei Behandlungen bei Kindern unter 9 Jahren, während der Stillzeit sowie bei Darmverschlingung oder den Verdacht auf diese benutzt werden).

Kräutertees aus Kräutern, die Tannine enthalten – empfohlen werden Tees aus heilenden Pflanzen, die Tannine enthalten und die Entzündung mindern. Tannine wirkt auf die Schleimhaut der Verdauungsorgane und macht sie widerstandsfähiger. Die Menge von Tannine im Tee hängt von der Teesorte und der Kochzeit ab. Der Tee kann aus der Hagebutte, dem Blatt oder der getrockneten Frucht der Brombeere oder Heidelbeere gemacht werden.

Bei einem der folgenden Symptome sollten sie sich sobald wie möglich bei Ihrem Arzt melden:

  • bei Durchfall, der länger als sieben Tage dauert
  • bei starkem Durchfall bei Kleinkindern oder älteren Personen
  • beim Blut im Stuhl oder extrem dunklem Stuhl
  • falls mehrere Personen gleichzeitig krank sind
  • bei häufigen Bauchkrämpfen
  • bei hohem Fieber 
  • bei Bewusstlosigkeit, Schwäche und Erschöpfung
  • bei Dehydration (trockener Mund, einwenig Urin, der dunkel ist)
  • bei starkem Durchfall nach Reisen
  • bei Durchfall, nach welchem es zur Verstopfung kommt

Ernährungsvorschläge bei akuten Durchfällen bei Erwachsenen

Erster Tag:

  • so viel wie möglich Flüssigkeit trinken: natürliches Wasser, Hagebuttentee + 2 Löffel Zucker /1 L (für Nicht-Diabetiker), Eistee, Salzlösungspräparate für die Rehydratation
  • fettarme Suppen, in Salzwasser gekochter Reis, Karottensuppe
  • trockene Kekse, Salzstangen, Zwieback
  • geriebener Apfel, gebackener Apfel, Banane
  • Kuh-Frischkäse (mit weniger Fett), Joghurt, hart gekochtes Ei

Zweiter und dritter Tag:

  • fettarme Suppe mit Nudeln oder Grießklößchen
  • gekochtes Hühnerfleisch, Kalbfleisch und Weißfisch
  • abgestandenes Brot, gekochte Teigwaren (Nudeln, Plinsen, Fleckerl)
  • Salat aus gekochter Karotte und Rahne
  • Apfelkompott (leicht versüßt), Biskuit, Reisauflauf, Pfannkuchen (mit Käse)

Vierter und fünfter Tag:

  • Geschmortes Hühner – und Kalbfleisch
  • Hühner – und Kalbfleischrisotto
  • Kuh-Frischkäse
  • Salzkartoffeln, Brötchen
  • gekochtes Gemüse z. B. Blumenkohl, Mangold, Spinat…

Auslassen: Milch und Lebensmittel, die viele unverdaute Inhaltstoffe enthalten (Zellulose, Pflanzenfaser, drahtiges und fettes Fleisch u.ä.)

Verboten: Zubereitung der Speisen mit Mehlschwitze, sowie Rösten, Übergießen der Speisen mit aufgewärmtem, gekochtem oder geröstetem Fett, Kuchen mit Cremes, die viel Fett enthalten, und Alkohol.

Ratschläge für die Hauspflege und Behandlung der Kinder mit Durchfall

1. dem Kind mehr Flüssigkeit als gewöhnlich geben:

  • das Stillen nicht absetzen
  • dem Kind gekochtes, abgekühltes Wasser geben
  • Wasser mit Salz enthaltenden Lebensmitteln geben
  • dem Kind flüssige Nahrung geben: Brei, Suppen
  • orales Rehydrationssalz (ORS) gemäß Hinweisen des Arztes vergeben
  • dem Kind soviel Flüssigkeit geben, wie viel es möchte, mit der Vergabe von ORS gemäß Hinweisen des Arztes weiter machen, bis der Durchfall vorbei ist:
  • bei Kindern unter 2 Jahren: 50 - 100 mL bei jedem Durchfall (die Flüssigkeit mit kleinem Löffel alle 2 Minuten geben),
  • bei Kindern zwischen 2 und 10 Jahren: 100 - 200 mL bei jedem Durchfall (die Flüssigkeit in kleinen Schlucken aus der Tasse trinken),
  • bei Kindern ab 10 Jahren: soviel sie möchten.
  • Beim Erbrechen sollte die Vergabe der Flüssigkeit abgesetzt und nach 10 Minuten fortgesetzt werden, aber langsamer.

 

2. dem Kind genug Nahrung geben, um Mästung und Dehydration zu vermeiden:

  • Die Wahl der Nahrung hängt von dem Alter des Kindes ab und davon, welche Lebensmittel es mag und von den Ernährungsangewohnheiten vor der Krankheit
  • Bei Säuglingen mit der Vergabe von Muttermilch weiter machen, öfter stillen (das Stillen wird nur beim Erbrechen der Kinder reduziert)
  • Kinder älter als sechs Monate: neben der Milch noch Getreide, Gemüse, Fleisch, Fisch, Kalium enthaltende Lebensmittel (Banane, Tomate, Säfte aus frischem Obst) geben, die Nahrung muss gut gekocht, passiert und gemahlen sein, zu jeder Mahlzeit sollten 5 - 10 mL Pflanzenöl dazugegeben werden, dem Kind soviel es möchte an Nahrung geben und ihm diese alle 3-4 Stunden wieder anbieten
  • Wenn der Durchfall vorbei ist, mindestens eine Mahlzeit mehr als gewöhnlich geben, jeden Tag für die nächsten zwei Wochen
  • Bei Mästung, dem Kind auch weiter zusätzliche Mahlzeiten geben, solange bis das Kind das Gewicht gemäß seinem Alter und Körperbau erreicht hat.

Einem Kind mit Durchfall dürfen keine Säfte und Sprudelgetränke gegeben werden, fette und süße Nahrung vermeiden.

Melden Sie sich bei Ihrem Arzt:

  • falls Ihr Kind sehr krank aussieht
  • alls das Kind starke Zeichen der Dehydration zeigt (z. B. kein Wasserauslassen für länger als acht Stunden, keine Tränen beim Weinen und sehr trockener Mund)
  • bei Blut im Stuhl
  • bei Fieber über 40° C
  • bei Kindern unter 12 Wochen und Fieber über 38° C rektal
  • bei Bauchschmerzen, die länger als zwei Stunden dauern
  • falls sich das Kind mehr als drei Mal erbricht
  • bei Kindern unter einem Monat mit mehr als drei ausgiebigen Durchfällen
  • falls das Kind starken Durchfall hat, der durch Medikamente verursacht sein könnte (z. B. Antibiotika).

Präparate des galenischen Laboratoriums für Durchfall und andere Probleme des Verdauungssystems